Wirtschaft

Thyssenkrupp Steeel Europe baut nach riesigen Verlusten Stellen ab

Thyssenkrupp Steel Europe, Deutschlands größte Stahlfirma, plant einen drastischen Stellenabbau in den kommenden Jahren. Insgesamt sollen bis 2030 etwa 11.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies umfasst den direkten Abbau von 5.000 Stellen sowie die Auslagerung von weiteren 6.000 Arbeitsplätzen an externe Dienstleister oder durch Geschäftsverkäufe.

Hintergrund und Gründe des Stellenabbaus 

  • Marktbedingungen: Der Stellenabbau ist eine Reaktion auf die schwache Nachfrage auf dem europäischen Stahlmarkt, Überkapazitäten und steigende Billigimporte, insbesondere aus Asien, die die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen
  • Zukunftskonzept: Thyssenkrupp hat ein Zukunftskonzept vorgestellt, das eine Reduzierung der Produktionskapazitäten von 11,5 Millionen Tonnen auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen vorsieht. Zudem soll der Weiterverarbeitungsstandort in Kreuztal-Eichen geschlossen werde

Der Personalabbau wird in zwei Hauptphasen umgesetzt:

  1. Direkter Stellenabbau: Etwa 5.000 Stellen sollen direkt abgebaut werden. Dies betrifft vor allem die Produktionskapazitäten, die von derzeit 11,5 Millionen Tonnen auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen reduziert werden sollen. Der Standort Kreuztal-Eichen wird geschlossen, was ebenfalls zum Stellenabbau beiträgt.
  2. Auslagerung und Verkauf: Weitere 6.000 Arbeitsplätze sollen durch Auslagerungen an externe Dienstleister oder durch den Verkauf von Geschäftseinheiten wegfallen

Betroffene Standorte:

  • Kreuztal-Eichen: Dieser Standort wird komplett geschlossen
  • Bremen-Farge: Hier sollen 420 von 550 Arbeitsplätzen abgebaut werden, insbesondere in der Produktion

Thyssenkrupp strebt an, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und setzt auf sozialverträgliche Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen und Abfindungen. Der Abbau ist Teil eines Zukunftskonzepts, das auf veränderte Marktbedingungen und die Notwendigkeit einer umfassenden Optimierung und Verschlankung des Unternehmens reagiert

Reaktionen:

  • Gewerkschaftlicher Widerstand: Die IG Metall hat den geplanten Stellenabbau scharf kritisiert und verweigert Verhandlungen darüber. Sie bezeichnete die Maßnahmen als „Riesenprovokation“ und betonte, dass betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen rote Linien seien
  • Unternehmensstrategie: Thyssenkrupp betont die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Anpassung an veränderte Marktbedingungen und zur Sicherstellung langfristiger Perspektiven für die Beschäftigten

Diese Entwicklungen sind Teil eines breiteren Trends in der deutschen Industrie, wo mehrere Unternehmen aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen ähnliche Sparmaßnahmen angekündigt haben.