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Finanzierung aus Vermögensumschichtung

Eine Kapitalbeschaffung mittels Finanzierung aus Vermögensumschichtung erfolgt dadurch, dass nicht mehr betriebsnotwendige Vermögensgegenstände auf der Aktivseite in Kassenbestände umgewandelt werden. Das Unternehmen veräußert bei die­sem Finanzierungsvorgang Vermögensgegenstände wie zum Beispiel nicht betrieb­lich genutzte Grundstücke oder Wertpapiere des Anlagevermögens sowie zu hohe Vorratsbestände des Umlaufvermögens, die nicht in einem direkten Zusam­menhang mit dem Unternehmensprozess stehen. Hierbei ist zwischen der Mittelfreisetzung zur sofortigen Reinvestition im Sinne einer Wiederholung der bisherigen Investition und der Mittelfreisetzung zur Durchführung zusätzlicher Investitionen zu differenzieren.

Die Kapitalbeschaffung aus Vermögensumschichtung führt aufgrund des Ak­tivtauschs zur Aufdeckung von zum Teil erheblichen stillen Reserven, die einerseits zu einer Erhöhung der Steuerbelastung führen, andererseits jedoch eine zusätzliche Finanzierungsquelle darstellen.

Hier sind drei Beispiele für solche Finanzierungen:

  1. Verkauf von Anlagevermögen: Ein Unternehmen könnte nicht mehr benötigte Anlagen, wie beispielsweise Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien, verkaufen, um Kapital für neue Investitionen oder zur Deckung von Betriebskosten zu beschaffen. Diese Art der Finanzierung ermöglicht es dem Unternehmen, seine Ressourcen effizienter zu nutzen, ohne neue Schulden aufzunehmen oder Eigenkapital zu dilutieren.

  2. Liquidation von Finanzanlagen: Ein Unternehmen oder eine Privatperson kann Finanzanlagen wie Aktien, Anleihen oder Investmentfondsanteile verkaufen, um liquide Mittel zu generieren. Dies kann genutzt werden, um in neue Projekte zu investieren, Schulden zu tilgen oder um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Diese Strategie ermöglicht es, Investitionen ohne zusätzliche Verschuldung oder externe Finanzierung zu finanzieren.

  3. Sale-Lease-Back-Verfahren: Hierbei verkauft ein Unternehmen ein ihm gehörendes Anlagegut, wie z.B. eine Immobilie, an einen Investor und least es sofort zurück. Durch diese Transaktion erhält das Unternehmen sofortige Liquidität aus dem Verkauf, während es die Nutzung des Vermögensgegenstandes für seine Geschäftstätigkeit beibehält. Dieses Verfahren ist besonders nützlich, um gebundenes Kapital freizusetzen und gleichzeitig den operativen Betrieb nicht zu stören.