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Merkels Airbus hat „ernsthafte Panne“ – Die Luftwaffe findet den Grund dafür

Unruhe an Bord der Regierungsmaschine: Ein Teil der Systeme fällt aus, Kanzlerin Merkel verpasst den G-20-Auftakt. Die Luftwaffe schließt Sabotage aus und nennt eine Erklärung für die schweren technischen Probleme.

Nach dem schwerwiegenden Defekt an ihrer Regierungsmaschine hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am frühen Freitagmorgen einen neuen Anlauf genommen, um zum G-20-Gipfel nach Argentinien zu kommen.

Mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe und nur noch einer kleinen Delegation flog sie zunächst nach Madrid, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Sie landete sicher auf dem Flughafen der spanischen Hauptstadt. Inzwischen ist sie mit einem Linienflug der Fluggesellschaft Iberia nach Buenos Aires zum Gipfel weitergereist.

Nach einem technischen Defekt an der Regierungsmaschine war Merkel am späten Donnerstagabend auf dem Weg zum G-20-Gipfel umgekehrt und in Köln gelandet. Das Ersatzflugzeug der für die Regierungsflüge zuständigen Flugbereitschaft der Luftwaffe habe am späten Donnerstagabend für den Weiterflug nach Buenos Aires nicht genutzt werden können, weil dafür keine weitere Besatzung verfügbar gewesen sei. Es habe für diese Entscheidung keine technischen Gründe gegeben.

„Keine Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund“

Die Panne am Regierungsflugzeug ist nach bisherigen Erkenntnissen der Luftwaffe nicht auf Sabotage zurückzuführen. „Es gibt überhaupt keinen Hinweis auf einen kriminellen Hintergrund“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe.

Man gehe von einem Fehler in einer elektronischen Verteilerbox aus, die sowohl die Funkanlage als auch das System zum Ablassen des Kerosins steuere. Das System zur Satellitenkommunikation hänge dagegen an einer anderen Verteilerbox. Wegen der Lage sei entschieden worden, nicht nach Berlin zurückzukehren, sondern auf dem Flughafen Köln/Bonn zu landen.

Dem Piloten war es wegen des Defekts nicht mehr möglich, per Funk mit dem Tower zu kommunizieren. Er musste deshalb per Satellitentelefon mit dem Flughafen die ungeplante Landung vorbereiten. Da die Maschine voll betankt landen musste und dadurch erhöhte Brandgefahr bestand, kam ein Großaufgebot der Feuerwehr zum Einsatz.

Nach der unplanmäßigen Landung hieß es zuerst einem Zeitungsbericht zufolge, dass die Regierung einen möglichen kriminellen Hintergrund des Zwischenfalls prüfe. Der von Merkel als „erfahrenster Flugkapitän der Flugbereitschaft“ bezeichnete Pilot habe laut „Rheinischer Post“ von einem beispiellosen Ausfall des Kommunikationssystems gesprochen.

Merkels Regierungsmaschine hatte zum Zeitpunkt des Ausfalls gerade Amsterdam mit Kurs auf den Atlantik überflogen. Sie war eine Stunde zuvor in Berlin gestartet. „Es war eine ernsthafte Störung“, hatte Merkel nach dem Zwischenfall gesagt. Sie verbrachte wegen des Abbruchs der Reise nach Buenos Aires die Nacht in Bonn.

 

Quelle: Welt