Nach Cannabis-Konsum Auto fahren: Ist das erlaubt?
Im berauschten Zustand am Steuer – das kann teuer werden und kostet im schlimmsten Fall den Führerschein. Was ist aber mit den rund eintausend Menschen in Deutschland, die Cannabis legal konsumieren dürfen?
Es sind vor allem Schmerzpatienten, aber auch Menschen mit Epilepsie, ADHS oder Angststörungen, die Cannabis vom Arzt verschrieben bekommen. Der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) verspricht ihnen Linderung, macht aber auch, je nach Dosis, „high“. Eine eingeschränkte Wahrnehmung und verzögerte Reaktion können die Folge sein. Cannabisblüten, die lose auf Rezept in Apotheken erhältlich sind, verfügen über keinen Beipackzettel. Die Patienten müssen also selbst sicherstellen, dass sie die verordnete Menge auch in Kleinstmengen, zum Teil bis unter 0,1 Gramm, richtig dosieren. Grundsätzlich dürfen diese Personen trotzdem, anders als alle anderen Konsumenten, am Straßenverkehr teilnehmen, soweit sie in der Lage sind, ein Fahrzeug sicher zu fahren. Es empfiehlt sich trotz allem einen Nachweis für den Fall einer polizeilichen Kontrolle mitzuführen. Sollte nachgewiesen werden können, dass das cannabishaltige Medikament missbräuchlich eingenommen wurde, kann die Fahrerlaubnis entzogen werden.
Es gilt also: Wer Cannabis legal konsumiert, darf zwar ein Auto fahren, ist aber für sich selbst verantwortlich. Auch in der Einstellungs- und Eingewöhnungsphase von cannabishaltigen Medikamenten kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt sein. Im Zweifelsfall sollte das Auto stehen bleiben.
Weitere Informationen zur Fahrtüchtigkeit unter Medikamenteneinnahme hält die aktuelle Ausgabe des Magazins „Sicher zuhause & unterwegs“, herausgegeben von der Aktion Das sichere Haus (DSH), bereit.
Die Zeitschrift kann unter https://das-sichere-haus.de/dsh-magazin/aktuelle-ausgabe/ heruntergeladen oder als Print-Ausgabe kostenlos bestellt werden.
Über die DSH:
Mehr als 11.000 Menschen sterben pro Jahr durch einen häuslichen Unfall. Die Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH) informiert über Unfallgefahren in Heim und Freizeit. Mit ihrer Arbeit will die gemeinnützige DSH dazu beitragen, die hohen Unfallzahlen zu senken. Insgesamt verunglücken pro Jahr in Deutschland rund sieben Millionen Menschen zu Hause und in der Freizeit.