Lombardkredite
Der Lombardkredit ist ein Beleihungskredit, der durch Verpfändung von Wertpapieren (Effektenlombard), Wechseln (Wechsellombard) und Waren (Warenlombard) gesichert ist. Die Beleihungsgrenzen schwanken je nach der Art des Pfandes zwischen 50 % bei Waren und 80 % bei mündelsicheren, festverzinslichen Wertpapieren. Aktien werden hierbei zu maximal 60 % des Marktwertes beliehen. Im Rahmen der Verpfändung müssen die beliehenen Vermögensgegenstände in den Besitz der kreditgebenden Bank übergehen. Häufig genügt es, der Bank den Lager- oder Ladeschein der bei einem Lagerhaus eingelagerten Waren zu übergeben und den Herausgabeanspruch an sie abzutreten.
Die Zinsen für Lombardkredite orientieren sich am Lombardsatz, der in der Regel 0,5 % bis 1 %, z.T. auch 2 % über dem amtlichen Diskontsatz liegt, da das Risiko des Lombardgeschäftes größer ist als das des Wechselgeschäftes. Die Kosten des Lombardkredits hängen des Weiteren von der Art und Güte der Besicherung ab. Für die Kreditnehmer sind gut besicherte Kredite wegen der geringeren Ausfallrisiken für die Banken leichter und billiger erhältlich. Zusätzlich berechnen Banken den Kreditnehmern wie beim Kontokorrentkredit eine Kreditprovision.
Mit Abschaffung des Diskont- und Lombardsatzes zum 01.01.1999 verliert der Lombardkredit stetig an Bedeutung, da der Refernzzinssatz nun der FIBOR oder der LIBOR ist, der naturgemäß über den ehemaligen Sätzen liegt. Damit wird der Lombardkredit teurer und alternative Finanzierngsmöglichkeiten sind unter umständen wesentlich attraktiver für den Kreditnehmer.